Tiersuchdienst

SWISS TRAILING DOGS

Was ist Mantrailing?

In den USA unterscheidet man zwei verschiedene Arten von Fährtenarbeit, das Tracking sowie das Mantrailing

Tracking

In Europa werden meistens Hunde des "Tracking-Types" (z. B. Fährtenhund, Schutzhund IPO usw.) verwendet und geprüft. Diese Hunde folgen vor allem den Bodenverletzungen (Bodenveränderungen) die durch Trittspuren verursacht werden und bleiben deshalb sehr nahe an der ursprünglichen Spur, d. h. den Fusstritten. Fährtenarbeit (Tracking) funktioniert über die Düfte der mechanischen Bodenverletzung. Es fällt dem für diese Art von Fährtenarbeit ausgebildeten Hund eher schwer Fährten von verschiedenen Personen zu unterscheiden und Spuren zu verfolgen, welche auf dem Asphalt, oder älter als einige Stunden, sind.
Bei dieser Art von Fährte wird verlangt, dass die Hunde mit der Nase tief auf dem Boden exakt auf der Fährte intensiv suchen. Das Überlaufen von Richtungsänderungen oder Absichern von Verleitfährten ist nicht erwünscht und gibt an Prüfungen Punkteabzug. Auf diesen Fährten liegen Gegenstände welche der Hund anzuzeigen hat, dies kann er auf verschiedene Arten machen, sollte aber immer auf die gleiche Art ausgeführt werden .

Otterhound „Kiwi“ mit ca. 10 Wochen beim Fährtenaufbau für Tracking

Kiwi beim Training mit ca. 1 Jahr unter den strengen Augen des Übungsleiters

Beachte das Arbeiten mit tiefer Nase, Schritt für Schritt!

Mantrailing

Beim MANTRAILING folgt der Hund (meist Bloodhounds) vor allem dem Individual-geruch der einen gesuchten Person. Nach der heutigen Auffassung besteht der Individualgeruch aus Hautpartikeln, Fettsäuren und anderen Körperausscheidungen, welche von Bakterien zersetzt werden. Diese werden von jeder Person ununterbrochen abgesondert sowie ausgeatmet und hinterlassen eine Spur, die so individuell ist, wie ein Fingerabdruck. Pro Minute fallen ca. 50 Millionen tote Zellen vom Körper ab und täglich sondern unsere Schweissdrüsen zwischen 850 gr. bis 1400 gr. Flüssigkeit ab,

Textfeld:        Diese Geruchspartikel werden durch die Körperwärme in die Höhe getrieben und schweben dann ca. 50 cm über dem Menschen oder Tier. Diese sehr feinen Partikel sind zu vergleichen mit Rauch. Sie werden vom Wind, Luftströmungen und Turbulenzen von der eigentlichen Fährte z.T. um viele Meter weggetragen und bleiben zB. an Hauswänden, Randsteinen, Felsen, Bäumen, Gräsern usw. hängen.

Das führt dazu, dass „Mantrailing-Hunde“ sich teilweise ganz beachtlich von der Spur entfernen und ganze Teilstücke abschneiden können. Da sie darauf trainiert werden immer dem frischesten Geruch zu folgen, ermöglicht es den Hunden ein wesentlich schnelleres Vorwärtskommen. Den Hunden, welche auf diese Art der Fährtensuche ausgebildet sind, ist es möglich eine Fährte in jedem Gelände, Stadt, Asphalt und Wald zu verfolgen und diese eine gesuchte Person aus einer grossen Menge von Menschen heraus-zufinden. Es spielt dabei keine Rolle, wenn die gesuchte Person mit dem Rad oder hoch zu Pferd unterwegs war.
Textfeld:

Bei dieser Art von Suchhunden lässt man den Hunden freie Wahl, wo und wie sie ihre Nase einsetzen, man lässt die Hunde auf Wegkreuzungen, Verleitfährten usw. absichern auch wenn eine Richtungsänderung überlaufen wurde, spielt dies keine Rolle. An Prüfungen gibt es keine Punkte. Hier wird nur bewertet ob das Team Hund mit Hundeführer die gesuchte Person / Tier findet und korrekt anzeigt. Wie sie das machen spielt keine Rolle nur der Erfolg zählt. Es müssen bei diesen Fährten keine Gegenstände gesucht werden.
Hunde mit einer solchen Ausbildung werden in Amerika, England, Deutschland und der Schweiz von der Polizei zur Suche von, zum Teil schon über längere Zeit, vermissten Personen (Kinder, Pilzsucher, Alzheimer Patienten, Tieren u.s.w.) eingesetzt.

Otterhound „Caja“ im Trainingsaufbau, zu Beginn wird sie mit Futtermotivation angeheizt. Der Geruchsartikel liegt beim Figurant am Boden und wird vom Hund überlaufen gleichzeitig nimmt der Hund den Geruch auf.

Gefunden! Am Ziel wird das Suchen und Anzeigen durch Hochstehen mit Futter und sehr viel Lob belohnt.

 

Caja mit gutem Zug und "hoher" Nase auf der Fährte. (Hat der Hund viel Geruch und ist er Sicher so tragen die meisten Hunde ihre Nase oben, wird der Geruch weniger oder müssen sie eine schwierige Kreuzung ausarbeiten, geht die Nase tiefer und man kann deutlich hören, wie die Nase arbeitet - ähnlich wie Schnarcheln/Grunzen)

 

In der folgenden Bilderreihe sehen Sie einen Fährtenaufbau beim Anfänger-Hund

Abraxa ist hier sieben Monate und erst das 3. Mal im Fährtengeschirr

Figurant ruft und lockt den Hund, rennt weg, lässt nach einigen Metern den Geruchsartikel (hier ist es ein Hut) zu Boden fallen und läuft weiter in sein Versteck. Der Hundeführer lässt seinen Hund etwas zappeln und führt ihn dann zum Geruchsartikel, hier nimmt der Hund den Kontakt (Geruch) auf und erhält das Kommando „Such“

bevor er dem ins Versteck entschwundenen Figuranten nachrennen/laufen darf.

Am Ende muss der Hund den Figuranten eindeutig identifizieren. Dies kann er zum Beispiel mit anspringen des Figuranten, mit Vorsitzen oder mit „Eichhörnchen usw. anzeigen. Sobald er den Figuranten identifiziert hat, bekommt der Hund viel Lob und Belohnung

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